Christine NEUHAUSER, geboren am 9. Juli 1894 in Freilassing, war das jüngste von vier Kindern des katholischen Ehepaares Anna und Johann Neuhauser, von Beruf Kellner, dann Gastwirt.

Die nach österreichischem Recht in der Salzburger Gemeinde Obertrum heimatberechtigte Familie lebte im bayerischen Grenzort Freilassing. Beim Tod der Eltern waren ihre vier Kinder noch minderjährig.

Christine NEUHAUSER blieb ledig, war Hotelfachkraft im Berchtesgadener Land und wohnte seit November 1937 in der Stadt Salzburg, im »Ledigenheim« an der Weiserstraße (jetzt Merianstraße).

Sie wurde am 17. März 1938, demnach unter dem NS-Regime, in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und zählte zu den 85 Pfleglingen, die am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod der 46-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Christines ältere Schwester Maria, die in Salzburg lebende Ehefrau des wegen Widerstandes hingerichteten Eisenbahners August GRUBER, starb 85-jährig in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg und Freilassing
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 14.07.2015 in Salzburg, Merianstraße 40

<p>HIER WOHNTE<br />
CHRISTINE NEUHAUSER<br />
JG. 1894<br />
DEPORTIERT 21.5.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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