Ludwig FISCHER, geboren am 31. Dezember 1868 in Jungbunzlau (Böhmen), war Jude und Kaufmann, Teilhaber und Geschäftsleiter der Firma FISCHER & ANINGER in Salzburg, Sigmund Haffner-Gasse 7-9 (Bürsten und Galanteriewaren).

Seine jüdische Ehefrau Emilie, geborene Taussig, geboren am 27. August 1885 in Rakonitz (Böhmen), war die Schwester der Klara ANINGER, Ehefrau seines Kompagnons Heinrich ANINGER. Die verschwägerten Partner FISCHER und ANINGER waren Mitglieder der zionistischen Ortsgruppe und des Vorstandes der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg.

Die Familie FISCHER wohnte gleichfalls im Andrä-Viertel, seit 1906 im Haus Franz Josef-Straße 12, 1. Etage, und war in Salzburg nach altösterreichischem Recht heimatberechtigt. Sohn Walter, geboren am 12. Juli 1908 in Salzburg, der das Gymnasium besuchte und Architektur studierte, starb 22-jährig in Berlin.

Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Salzburg-Aigen.

Das Ehepaar FISCHER, das seine Wohnung schon im Juni 1938 zugunsten des Gauamtes für Volksgesundheit und der Kassenärztlichen Vereinigung räumen musste, flüchtete nach Wien, wohnte zuletzt im 2. Bezirk, Rembrandtstraße 2, und wurde mit den ebenfalls aus Salzburg vertriebenen Ehepaaren ANINGER und SPIEGEL am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert.

Die 58-jährige Emilie FISCHER wurde dort am 26. Dezember 1943, ihr 75-jähriger Ehemann Ludwig FISCHER am 26. April 1944 ermordet.

Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 22.06.2009 in Salzburg, Franz-Josef-Straße 12

<p>HIER WOHNTE<br />
LUDWIG FISCHER<br />
JG. 1868<br />
DEPORTIERT 1942<br />
THERESIENSTADT<br />
ERMORDET 26.4.1944</p>
Meldeschein der Familie Fischer

Alle Stolpersteine: Franz-Josef-Straße 12