Helmut ZÖLLNER, geboren am 20. Oktober 1943 in Salzburg, war evangelisch und das erste Kind einer 22-jährigen ledigen Hilfsarbeiterin, die bei ihren Eltern, einer Arbeiterfamilie, in der von der Stadtgemeinde Salzburg in Lehen, am damals nördlichen Stadtrand errichteten Scherzhauserfeldsiedlung wohnte.
Helmut war ein Kind mit Fehlbildungen, das durch den Oberbürgermeister der »Gauhauptstadt« Anton Giger in die Wiener Tötungsanstalt »Am Spiegelgrund«, eingewiesen, am 16. Dezember 1943 im Pavillon 15 aufgenommen und am 18. Dezember von der Ärztin Dr. Marianne Türk untersucht wurde.
In ihrem Protokoll heißt es:
Infolge der Blindheit mangelhafte Reaktion auf die Umwelt. Macht suchende Bewegungen mit dem Mund, saugt kräftig. Abwehrbewegungen bei der Untersuchung.
Hält den in die Hand gelegten Finger des Erwachsenen fest …
Am 18. Jänner 1944 war der Säugling tot, ermordet – offizielle Todesursache: »allgemeine Lebensschwäche«1
1 Waltraud Häupl: Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund. Gedenkdokumentation für die Opfer der NS-Kindereuthanasie in Wien, Wien 2006, S. 616
Stolperstein
verlegt am 19.04.2013 in Salzburg, Thomas-Bernhard-Straße 1