Rosa TRAINTINGER, am 5. August 1900 in Bergheim bei Salzburg geboren und katholisch getauft, war das siebente von acht Kindern des Ehepaares Anna und Johann Traintinger, Bauersleute in Bergheim (Hubergut).
Die Mutter der acht Kinder starb 1908 im Spital St. Anna1 der Gemeinde Gnigl (seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg).
Ihre kranke Tochter Rosa, zeitweise Dienstmagd in Hallwang und Gnigl, war zunächst Pflegling im Gnigler St. Anna-Spital und seit Mai 1935 Patientin der Landesheilanstalt in Salzburg-Lehen.
Rosa TRAINTINGER befand sich unter den 68 Frauen, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden. Im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«2 der Tod der 40-jährigen Frau nicht vermerkt.
Rosas Geschwister überlebten die Terrorjahre.
1 St. Anna-Spital oder Versorgungshaus Gnigl, jetzt Gesundheitszentrum St. Anna, Grazer Bundesstraße 6
2 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
- Stadt- und Landesarchiv Salzburg
- Archiv der Erzdiözese Salzburg (Matrikenbücher)
Stolperstein
verlegt am 13.09.2023 in Salzburg, Grazer Bundesstraße 6