Viktor STÖCKLER, geboren am 4. Juni 1877 in Braunau am Inn, war katholisch, ledig und Hilfsmonteur. Er lebte mit seiner Partnerin in der Gemeinde Maxglan, seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg.

Er war mehrmals in stationärer Behandlung. Im September 1936 wurde er in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau aufgenommen, die vom Orden der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul geführt wurde.

Bekannt ist mittlerweile, dass Anna Bertha KÖNIGSEGG in ihrer Funktion als Visitatorin der Salzburger Ordensprovinz der Barmherzigen Schwestern mit viel Courage gegen die nationalsozialistische »Euthanasie« protestierte. Mit ihrer Verhaftung durch die Gestapo am 16. April 1941 verloren die Pflegebedürftigen ihren Schutz. Dank der Mitarbeiterinnen der Ordensfrau konnten dennoch 17 kranke Menschen gerettet werden.

Der 63-jährige Viktor STÖCKLER befand sich unter den 115 Pfleglingen, die am 21. April 1941 von Schernberg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Sein Tod ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Seine Lebenspartnerin Maria starb 1951 in Salzburg.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 28.09.2017 in Salzburg, Maxglaner Hauptstraße 73

<p>HIER WOHNTE<br />
VIKTOR STÖCKLER<br />
JG. 1877<br />
DEPORTIERT 21.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer Foto: Gert Kerschbaumer

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