Franz SEIWALD, geboren am 12. Oktober 1897 in Hopfgarten, Bezirk Kitzbühel in Tirol, war katholisch, Hilfsarbeiter, zeitweise Kundenwerber und Büroangestellter. Nebenher betätigte er sich als Graphologe.

Er lebte mit Unterbrechungen seit 1927 in Salzburg und heiratete hier. Seine in Golling bei Salzburg geborene Ehefrau Käthe hatte ihren ständigen Wohnsitz im Stadtteil Lehen, Esshaverstraße 7, wo auch ihr oftmals auswärts arbeitender Ehemann amtlich gemeldet war.

Unter dem NS-Regime befand er sich gerade in Wien, als er von der Gestapo wegen »Vergehens nach dem Heimtückegesetz« (Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei) verhaftet und in das KZ Dachau deportiert wurde: registrierter Zugang am 28. März 1942 als »Schutzhäftling« Nr. 29664 mit rotem Winkel.

Der 44-jährige Franz SEIWALD, vermutlich schwer erkrankt oder misshandelt, jedenfalls nicht mehr als arbeitstauglich geltend, zählte zu den 83 KZ-Häftlingen, die am 12. August 1942 unter der Tarnbezeichnung »Invalidentransport« oder »Sonderbehandlung 14f13«1 von Dachau nach Hartheim deportiert und noch am selben, spätestens am folgenden Tag vergast wurden.

Sein Tod ist im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Seine Ehefrau Käthe verließ Salzburg. Ihr weiterer Lebensweg ist unbekannt.

1 »Sonderbehandlung 14f13«: »14« = Inspekteur der Konzentrationslager, »f« = Todesfälle, »13« = Vergasung in Tötungsanstalten der »T-4«-Organisation

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg und Wien
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Gestapo-Opfer mit Foto)
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 18.08.2016 in Salzburg, Esshaverstraße 7

<p>HIER WOHNTE<br />
FRANZ SEIWALD<br />
JG. 1897<br />
IM WIDERSTAND<br />
DEPORTIERT 28.3.1942<br />
DACHAU<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 12.8.1942</p>
Franz Seiwald
Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv

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