Rudolf RASPOTNIG, geboren am 15. April 1906 in Salzburg, war das ältere von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Anna und Simon Raspotnig, der Schuhmachermeister war.

Die nach österreichischem Recht in der Stadt Salzburg heimatberechtigte Familie wohnte seit 1910 im Parterre des Hauses Wolf-Dietrich-Straße 33, wo sich auch die Werkstätte des Vaters befand.

Sein Sohn Rudolf machte eine Handelslehre und war bis zu seiner Erkrankung Angestellter. Er wurde im März 1929 in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und zählte zu den 82 Pfleglingen, die am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.

Der Tod des 35-jährigen Mannes ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Rudolfs Eltern starben Anfang der 1960er Jahre in Salzburg. Sein jüngerer Bruder war Hauptschullehrer in Landgemeinden.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 07.07.2011 in Salzburg, Wolf-Dietrich-Straße 33

<p>HIER WOHNTE<br />
RUDOLF RASPOTNIG<br />
JG. 1906<br />
DEPORTIERT 17.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

Alle Stolpersteine: Wolf-Dietrich-Straße 33