Elvira POSCH, geboren am 30. Oktober 1912 in Lienz, Osttirol, war das jüngste von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Margarethe und Albert Posch, Konditor von Beruf, der seit 1921 in Salzburg eine Café-Konditorei führte.
Elviras Eltern waren Eigentümer des Hauses Linzer Gasse 26, wo sich die beliebte Café-Konditorei Posch befand. Die Familie war seit 1931 in Salzburg heimatberechtigt.
Elvira POSCH absolvierte die Lehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinen, wurde Volksschullehrerin und blieb wegen des Lehrerinnenzölibats ledig. Sie wurde unter dem NS-Regime »voll entmündigt«, am 6. Juli 1939 in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und zählte zu den 85 Pfleglingen, die am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.
Der Tod der 28-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Ihre Eltern und ihre ältere Schwester überstanden die Terrorjahre. Ihre Mutter starb 1957 und ihr Vater 1963 in Salzburg.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Stadtarchiv Salzburg
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am 07.07.2011 in Salzburg, Linzer Gasse 26