Maria PELLER, geborene Poncelet, am 7. Dezember 1871 im böhmischen Ort Ketzelsdorf am Königreichwald, Bezirk Trautenau (Trutnov), damals Österreich-Ungarn (jetzt Tschechien) geboren, war die zweite Ehefrau des Eisenbahners Wenzel Peller aus Neuern in Böhmen.

Das altkatholisch getraute Ehepaar hatte drei Kinder. Die nach österreichischem Recht in der Gemeinde Gnigl (seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg) heimatberechtigte Familie wohnte im Haus Ferdinand-Hanusch-Straße 4 (seit 1935 Moosbauernstraße, jetzt im Stadtteil Schallmoos).

Maria PELLER wurde unter dem NS-Regime durch Gerichtsbeschluss entmündigt und am 12. Jänner 1940 in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Sie zählte den 29 Pfleglingen, die am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.

Der Tod der 69-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.

Ihr Ehemann Wenzel Peller starb 88-jährig in Salzburg. Das Schicksal ihres jüngsten Sohnes Kurt, Jahrgang 1918, ist bislang ungeklärt – unbekannter »Kriegsverlust«.

1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).

Quellen

  • Stadtarchiv Salzburg
  • Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 14.11.2016 in Salzburg, Vogelweiderstraße 88

<p>HIER WOHNTE<br />
MARIA PELLER<br />
GEB. PONCELET<br />
JG. 1871<br />
DEPORTIERT 18.4.1941<br />
SCHLOSS HARTHEIM<br />
ERMORDET 1941</p>
Foto: Gert Kerschbaumer

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