Hildegard MAYER, geborene Springer, am 26. Februar 1902 in Salzburg geboren und katholisch getauft, war das erste von zwei Kindern des Ehepaares Antonia und Oskar Springer, der Volksschullehrer war. Die Familie wohnte im Haus Lasserstraße 30.
Ihre Tochter Hildegard besuchte das Konservatorium Mozarteum und heiratete 20-jährig einen Handelsangestellten. Am 23. Mai 1924 kam ihr Sohn Helmut in Salzburg zur Welt.
Bekannt ist überdies, dass die an einer Krankheit leidende Hildegard MAYER am 18. September 1934 in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und im weiteren Verlauf gerichtlich »entmündigt« wurde.
Im Kriegsjahr 1940, somit unter der nationalsozialistischen Herrschaft, wurde ihre Ehe geschieden. Ihr Mann heiratete wieder.
Hildegard MAYER befand sich unter den 68 Frauen und Männern, die am 16. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Der Tod der 39-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Ihr Bruder Oskar und ihr Sohn Helmut überlebten die Terrorjahre.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
- Pfarrbücher der Erzdiözese Salzburg
- Melderegister der Stadt Salzburg
Stolperstein
verlegt am 24.09.2019 in Salzburg, Lasserstraße 30