Susanne LEGERER, am 16. September 1919 in Bischofshofen geboren und katholisch getauft, war das ältere von zwei Kindern der früh verwitweten Maria Legerer.
Seit 1930 lebte die Mutter mit ihren noch minderjährigen Kindern Josef und Susanne in Maxglan (seit 1935 ein Stadtteil von Salzburg). Susanne, die keinen Beruf erlernt hatte, war Hausgehilfin.
Sie bekam als 19-jährige ein lediges Kind: Edith, geboren am 29. April 1939 in Salzburg. Susannes Bruder Josef, Jahrgang 1921, war Handelsangestellter und vermutlich Kriegsfreiwilliger.
Bekannt ist jedenfalls, dass er 18-jährig am 24. Mai 1940 beim deutschen Angriff auf Frankreich zu Tode kam.
Wenige Wochen danach, am 18. Juni 1940, wurde Josefs Schwester Susanne, die nun bei der Deutschen Reichsbahn als Schaffnerin arbeitete, von der Gestapo verhaftet.
Aus den vorhandenen Dokumenten geht hervor, dass Susanne LEGERER nach dem Tod ihres Bruders kritische Äußerungen über den Krieg und das NS-Regime gemacht hatte.
Am 28. Juni, nach zehntägiger Haft im Polizeigefängnis, wurde sie in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert. Am 4. April 1941 war die 21-jährige Frau tot – offizielle Todesursache »Lungenentzündung« (laut Mitteilung des KZ-Kommandanten an die Mutter des Opfers).
Ihr Tod im KZ Ravensbrück ist auch im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg vermerkt.
Ihre verwaiste Tochter Edith, die von ihrer Großmutter aufgezogen wurde, hatte nach der Befreiung Österreichs Anspruch auf Opferfürsorge, was besagt, dass ihre ermordete Mutter im befreiten Österreich als politisch Verfolgte anerkannt wurde.
Edith starb 2010, ein Jahr vor der Verlegung eines Stolpersteines für ihre Mutter.
Quelle
- Stadt- und Landesarchiv Salzburg
Stolperstein
verlegt am 06.07.2011 in Salzburg, Josef-Schwer-Gasse 3 (Ecke Weihergasse)