Friedrich KREMPLER, am 30. September 1916 in Salzburg geboren und katholisch getauft, war das Kind einer jungen Frau, die als Dienstmädchen in Salzburg arbeitete, in den 1920er Jahren heiratete und noch zwei Kinder bekam.

Die Familie wohnte zuletzt gemeinsam im Stadtteil Riedenburg, ehe sie durch den Zweiten Weltkrieg zerrissen wurde.

Friedrich, der den Beruf Mechaniker erlernt hatte, wurde 21-jährig im Oktober 1937 zum österreichischen Bundesheer einberufen. Damals galt noch eine einjährige Wehrpflicht. Bekannt ist sein erster Dienstort in Salzburg: die Franz-Josef-Kaserne. Sein weiteres Leben liegt wie bei vielen jungen Männern im Dunkeln – bis zur Endphase des Zweiten Weltkrieges und den kaum bekannten Kriegsverbrechen.

Aus dem Polizeimelderegister geht hervor, dass Friedrich KREMPLER 28-jährig als Wehrmachtssoldat wegen »Zersetzung der Wehrkraft« zum Tode verurteilt und am 25. März 1945 in der kroatischen Stadt Virovitica, nahe der Grenze zu Ungarn, hingerichtet wurde.

Vor seinem gewaltsamen Ende hatte er sicherlich noch erfahren, dass sein jüngerer Bruder Karl 22-jährig an der Ostfront für »Führer, Volk und Vaterland« gefallen war. Ihre Mutter, die somit beide Söhne verloren hatte, starb 71-jährig im Jahr 1966 in Salzburg. Sie hatte sich vergeblich um die Anerkennung ihres älteren Sohnes als »Opfer des Kampfes um ein freies, demokratisches Österreich« bemüht.

Friedrich KREMPLER zählt daher zu den ehr- und namenlos gemachten Opfern der Kriegsjustiz, die in der 1991 publizierten Dokumentation Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934-1945 nicht aufscheinen, ebenso wenig in der elektronischen Opferdatei des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW).

Quellen

  • Stadt- und Landesarchiv Salzburg
Autor: Gert Kerschbaumer

Stolperstein
verlegt am 28.09.2017 in Salzburg, Reichenhaller Straße 21

<p>HIER WOHNTE<br />
FRIEDRICH KREMPLER<br />
JG. 1916<br />
KRIEGSDIENST VERWEIGERT<br />
ERSCHOSSEN 25.3.1945<br />
IN JUGOSLAWIEN</p>
Das Symbol der NS-Zivil- und Militärjustiz: Richtschwert mit Parteiadler und Hakenkreuz Foto: Gert Kerschbaumer

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