Katharina (Käthe) HUEMER, geboren am 17. Juni 1905 in Gnigl bei Salzburg, war das ältere von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Katharina und Gottfried Huemer.
Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigte Familie wohnte im Haus Schallmooser Hauptstraße 29, zweiter Stock. Käthes Vater, Maurer von Beruf, starb im Juni 1934. Ihr Bruder Gottfried, der nach Deutschland ging, wurde im Juni 1934 aus Österreich ausgebürgert.
Käthe HUEMER, die den Beruf Modistin erlernt hatte, arbeitete als Verkäuferin bis zu ihrer Erkrankung im Jahr 1928. Sie war seither mit Unterbrechungen Patientin der Landesheilanstalt Salzburg und zählte zu den 29 Pfleglingen, die am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.
Der Tod der 35-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Käthes Mutter überlebte die Terrorjahre und starb 73-jährig in Salzburg.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Stadtarchiv Salzburg
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am 07.07.2011 in Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 29