Berta HEGER, am 20. Juli 1897 in St. Johann im Pongau geboren und katholisch getauft, war das zweite von vier Kindern des Ehepaares Rosa und Johann Heger, Forstverwalter von Beruf.
Die Familie lebte seit 1903 in der Stadt Salzburg und wohnte seit 1918 im Haus Griesgasse 7, das dem pensionierten Oberforstrat Johann Heger gehörte. Er starb hier 1922.
Recherchen ergaben des Weiteren, dass Berta HEGER ledig blieb, in Ämtern arbeitete, in den 1930er Jahren erkrankte und Anfang März 1939, somit unter der nationalsozialistischen Herrschaft, in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen wurde.
Sie zählte zu den 85 Pfleglingen, die am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden. Der Tod der 43-jährigen Frau ist aber wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Bertas Mutter Rosa starb im Kriegsjahr 1943 in Salzburg. Ihre Brüder Johann und Otto lebten anderswo, überstanden jedenfalls die Terrorjahre.
Bertas jüngere Schwester Hilde HEGER, geboren am 26. Februar 1899 in St. Johann im Pongau, war Künstlerin.
Sie starb 99-jährig 1998 in Salzburg.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- War Crimes Records of the U.S. Judge Advocate Division Headquarters (The National Archives Washington DC)
- Pfarrbücher der Erzdiözese Salzburg
- Melderegister der Stadt Salzburg
Stolperstein
verlegt am 25.09.2019 in Salzburg, Griesgasse 7