Maria FISCHER, geboren am 22. Jänner 1885 in Salzburg, war das zweite von sechs Kindern des katholischen Ehepaares Maria und Peter Fischer.
Die nach österreichischem Recht in Salzburg heimatberechtigte Familie führte hier ein kleines Lebensmittelgeschäft.
Nach dem frühen Tod der Eltern blieben nur die Schwestern Maria und Paula, beide ledig und Verkäuferinnen, in Salzburg. Die beiden wohnten seit ihrer Geburt im Haus Paris-Lodron-Straße 5, zweite Etage.
Maria FISCHER war mehrmals in stationärer Behandlung und befand sich unter den 85 Pfleglingen, die am 21. Mai 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden.
Der Tod der 56-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 in der Polizeimeldekartei der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Ihre Schwester Paula starb 86-jährig in Salzburg.
1 »T-4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Stadtarchiv Salzburg
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am 14.07.2015 in Salzburg, Paris-Lodron-Straße 5