Berta FEITZINGER, am 24. Juni 1910 in Wien geboren und katholisch getauft, war das Kind einer ledigen Dienstmagd aus Gnigl bei Salzburg, die nach Wien gezogen war, dort arbeitete, jedoch nach österreichischem Recht in der damals selbständigen Gemeinde Gnigl heimatberechtigt blieb.
Aus diesem Grund wurde ihre pflegebedürftige Tochter Berta im Juli 1923 in das Gemeindespital St. Anna in Gnigl eingewiesen.
Das minderjährige Mädchen Berta kam aber noch im Laufe des Jahres 1923 in das von den »Schwestern vom Guten Hirten« im Salzburger Stadtteil Nonntal geleitete Erziehungsheim St. Josef.
Aus dem Melderegister geht außerdem hervor, dass Berta in den Jahren 1929 bis 1934 in privaten Haushalten arbeitete und logierte, dann wieder für kurze Zeit in ihrem Heim St. Josef Zuflucht fand.
Im März 1934 wurde die 23-jährige Berta FEITZINGER in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Im Jahr 1939, somit unter dem NS-Regime, befand sich die mittlerweile gerichtlich entmündigte Frau einige Wochen in der Pflegeanstalt Schernberg bei Schwarzach im Pongau und anschließend wieder in der Landesheilanstalt.
Berta FEITZINGER zählte zu den 68 Pfleglingen, die am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet wurden.
Der Tod der 30-jährigen Frau ist wie bei allen Opfern der nationalsozialistischen Geheimaktion »T4«1 im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg nicht vermerkt.
Über ihre in Wien lebende Mutter und sonstige Verwandte ist bislang nichts bekannt.
1 »T4«: benannt nach der »Euthanasie«-Zentrale in Berlin, Tiergartenstraße 4.
Hauptverantwortliche für die Krankenmorde in Salzburg: Dr. Friedrich Rainer als Reichsstatthalter, Dr. Oskar Hausner als Leiter des Gaufürsorgeamtes, Dr. Leo Wolfer als Leiter der Landesheilanstalt und Dr. Heinrich Wolfer als Leiter der erbbiologischen Abteilung der Landesheilanstalt (heute Christian-Doppler-Klinik).
Quellen
- Stadtarchiv Salzburg
- Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Stolperstein
verlegt am 25.09.2018 in Salzburg, Hellbrunnerstraße 14