Johann BRANDTHALER, geboren am 4. Juni 1895 in Handenberg, Bezirk Braunau, arbeitete seit 1927 als Hausbursche oder Diener in Salzburg, Gnigl und Maxglan, wo er zuletzt als Untermieter im Haus Schlossergasse 1 wohnte.
Nach dem Verbot der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) im Jahr 1933 wurde BRANDTHALER als leitender kommunistischer Funktionär mehrmals wegen illegaler politischer Betätigung verhaftet und vom Landesgericht Salzburg wegen »Verbrechens des Hochverrats« und »Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung« verurteilt. Im Mai 1937 erhielt er außerdem Aufenthaltsverbot für Salzburg.
Es zeigt sich, dass die Verfolgung von Kommunisten und Sozialisten durch die österreichische Diktatur von 1933 bis 1938 ausschlaggebend war für ihre Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Internationalen Brigaden, der Bataillone 12. Februar, Thälmann, Edgar André und Hans Beimler.
Bekannt ist, dass Johann BRANDTHALER im Sommer 1937 nach Spanien fuhr, um an den Kämpfen teilzunehmen, und nach dem Sieg des Franco-Faschismus über die spanische Republik nach Österreich zurückkehrte, unter dem NS-Regime verhaftet und am 9. Dezember 1940 in das KZ Dachau deportiert wurde.
Der als »Rotspanier« registrierte Johann BRANDTHALER wurde 47-jährig am 2. November 1942 in das KZ Neuengamme transferiert und am 27. Jänner 1943 ermordet – offizielle Todesursache: »Versagen von Herz und Kreislauf bei Magen- und Darmkatarrh« (Sonderstandesamt Neuengamme).
Quelle
- Landesarchiv Salzburg
- Archiv der KZ-Gedenkstätten Dachau und Neuengamme
Stolperstein
verlegt am 19.04.2013 in Salzburg, Schlossergasse 1