Wilfried HAHN, am 5. August 1920 in Salzburg geboren und katholisch getauft, war das ältere Kind des Ehepaares Josefa, geborene Wildner, und Julius-Josef (Freiherr von) Hahn, Bankdirektor in Wien.
Bemerkenswert ist, dass Salzburgs Erzbischof Dr. Ignaz Rieder als Taufspender für den im St.-Johanns-Spital (Landeskrankenhaus) geborenen Wilfried HAHN fungierte. Sonstige Bezüge zu Salzburg sind jedoch nicht bekannt.
Recherchen zeigen, dass Wilfried HAHN im 8. Bezirk der Bundeshauptstadt Wien lebte. Im Kriegsjahr 1942 war er Soldat der Deutschen Wehrmacht, Angehöriger der im Wehrkreis XVII (Wien) aufgestellten Heeres-Flak-Artillerie Ersatz-Abteilung 277 mit dem Dienstgrad »Kanonier«.
Ein bislang unbeachtetes Dokument der nationalsozialistischen Kriegsjustiz aus Salzburg gibt Aufschluss über sein gewaltsames Ende: Der 21-jährige »Kanonier« Wilfried HAHN wurde am 3. August 1942 im Gefangenenhaus des Salzburger Landesgerichtes ermordet oder in den Selbstmord getrieben.
Hinterließ er Abschiedsworte?
Die Kriminalpolizei, die den Todesfall klären sollte, schweigt wie in anderen Fällen.
Verbürgt ist jedenfalls, dass sein gewaltsamer Tod vom Standesamt Wien Innere Stadt beurkundet und sein Leichnam auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt wurde. Seine Eltern und Geschwister überlebten die Kriegsjahre in Wien.
Fest steht überdies, dass Wilfried HAHN zu den Terroropfern zählt, die weder in der 1991 publizierten Dokumentation Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934-1945 noch in der Online-Datenbank des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes aufscheinen.
Quellen
- Archiv der der Erzdiözese Salzburg: Matrikenbücher
- Kriegsgericht der Division 188: Meldung an die Wehrmachtsauskunftsstelle
Stolperstein
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