Rudolf FRIEDLÄNDER, geboren am 26. Februar 1876 in Wien, war das achte von neun Kindern des jüdischen Ehepaares Charlotte und Eduard FRIEDLÄNDER.
Ihr Grab und das ihrer schon vor 1938 verstorbenen Töchter Camilla und Bertha befinden sich in der israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs.
Rudolf FRIEDLÄNDER, der zum evangelischen Glauben konvertierte, war mit einer Wienerin verheiratet, die keine Jüdin war. Das Paar hatte einen Sohn, der 1913 geboren wurde. Die Familie wohnte abwechselnd in Wien, Wels und Salzburg.
Aus dem Melderegister geht hervor, dass Rudolf FRIEDLÄNDER höherer Angestellter eines deutsch-österreichischen Elektrounternehmens war, das in Salzburg eine Niederlassung hatte. Im Jahr 1932 zog die Familie in das neu erbaute Haus Josef-Mayburger-Kai 50a.
Nach dem Gewaltjahr 1938 hatte sich das Ehepaar vermutlich getrennt. Gewiss ist, dass Rudolf FRIEDLÄNDER bei seinem älteren Bruder Karl wohnte, zuletzt in Wien 1, Esslinggasse 7/7, und dass beide am 9. April 1942 von Wien in das im besetzten Polen (»Generalgouvernement«) liegende Ghetto Izbica deportiert und dort oder in einem der nahen Vernichtungslager, in Belzec, Sobibor oder Majdanek ermordet wurden.
Ihre Schwestern Pauline Pollak und Sophie Popper wurden ebenfalls ermordet. Ihren Brüdern Heinrich und Oskar gelang in den Jahren 1939/40 die Flucht in die USA.
Ihr Bruder Louis überlebte die Terrorjahre in Wien, wurde hier 1957 beigesetzt.
Quellen
- Israelitische Kultusgemeinde Wien
- Stadt- und Landesarchiv Salzburg und Wien
Stolperstein
verlegt am 18.04.2013 in Salzburg, Josef-Mayburger-Kai 50a